Zum Inhalt springen

13. Oktober 2021: Plenarrede zum Thema Grippe-Prävention

Dr. Thela Wernstedt sprach als gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in der Plenarsitzung des Niedersächsischen Landtags zur ersten Beratung des Entschließungsantrags der FDP zum Thema Grippe-Prävention.

Rede der Landtagsabgeordneten Dr. Thela Wernstedt (SPD), 118. Plenarsitzung am 13. Oktober 2021 zu TOP 8:

„Saisonale Influenza nicht unterschätzen – jetzt für die Grippeimpfung werben“

Antrag der Fraktion der FDP – Drs. 18/10005

- Erste Beratung -

Herr Präsident,

verehrte Kolleginnen und Kollegen,

wie schon häufiger in den letzten Wahlperioden beschäftigen wir uns zeitgerecht mit einem Antrag der FDP, der sich mit Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf eine bestimmte Krankheitssaison beschäftigt.

Ich erinnere an Anträge zur Frühsommermeningoencephalitis, natürlich viel Corona in den letzten Monaten und jetzt Grippe.

Allein die Tatsache, dass der Landtag darüber debattiert entfaltet schon eine öffentliche Aufmerksamkeit und daher ist es gut und richtig, dass wir heute darüber reden.

Es wird ganz richtig festgestellt, dass Experten warnen, die Grippe könne in diesem Jahr häufiger auftreten, wenn Menschen die Impfung versäumen, gerade weil jetzt wieder viel mehr soziale Kontakte stattfinden.

Dennoch geht der Antrag meines Erachtens über das angestrebte Ziel hinaus.

In Deutschland wird, wie in vielen anderen Ländern auch, eine Grippeimpfung für die Risikogruppen empfohlen.

Sie seien an dieser Stelle aufgezählt:

  • alle Personen ab 60 Jahren
  • alle schwangeren Frauen ab dem 2. Trimenon, u.U. auch schon ab dem 1. Trimenon
  • Personen mit Grunderkrankungen wie z.B. Erkrankungen der Atmungsorgane, des Herzens, Leber- oder Nieren, Multipe Sklerose oder auch HIV, Krebserkrankungen, Patienten mit Cortisontherapien u.a.)
  • Bewohner*innen von Alten- und Pflegeheimen
  • Personen, die mit den o.g. in engem Kontakt stehen, wie pflegende Angehörige

Aufgrund eines erhöhten beruflichen Risikos:

  • Personen mit erhöhter Gefährdung (z.B. medizinisches Personal)
  • Personen in Einrichtungen mit erhöhtem Publikumsverkehr
  • Personen, die durch engen Kontakt mit Risikopatienten diese gefährden könnten

Menschen unter 60 Jahren und besonders Kinder erleiden in der Regel keine schweren Grippeverläufe, daher empfiehlt auch kein Land die Impfung aller Kinder und Jugendlichen. Deutschland empfiehlt, wie gesagt, die Impfung der o.g. Risikogruppen.

Daher muss man sich überlegen, welche Informationskanäle bei einer Werbung verwendet werden sollten und ob der Vorschlag die sogenannten sozialen Medien verstärkt zu bedienen, zielführend ist oder nicht besser über die behandelnden Ärzt*innen die Risikogruppen gezielt angesprochen werden sollten.

Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Matthias Berndt hat jedenfalls gegenüber der Presse geäußert, dass es im Moment einen hohen Beratungsbedarf auch wegen der Corona-Boosterimpfungen gibt.

Wir werden uns im Ausschuss mit ihren Vorschlägen auseinandersetzen. Ich freue mich auf die Beratungen.

Vorherige Meldung: Statement der frauenpolitischen Sprecherin Dr. Thela Wernstedt zur Änderung des Hebammengesetzes

Nächste Meldung: Plenarrede zum Thema Frauen und Kinder vor Gewalt schützen

Alle Meldungen