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27. März 2019: Rede der Landtagsabgeordneten Dr. Thela Wernstedt (SPD) zum Thema Scabies/Krätze

Dr. Thela Wernstedt sprach für die SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag zur abschließenden Beratung des Entschließungsantrages der Fraktion der AfD „Gesundheit fördern – Bürger vor der Ausbreitung von Scabies/Krätze wirksam schützen!“ in der Plenarsitzung am 27. März 2019. Der Antrag der AfD wurde mit den Stimmen der Fraktionen der SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP gegen die Stimmen der AfD-Fraktion abgelehnt.

Herr Präsident! Meine Kolleginnen und Kollegen!

Herr Bothe, ich bin ja versucht, die Rede, die ich im letzten Plenarabschnitt gehalten habe, einfach noch einmal zu halten, damit ich mit den Legenden aufräume, die Sie hier zum zweiten Mal versuchen zu verbreiten. Ich habe auch den Eindruck, dass wir in zwei verschiedenen Unterrichtungen gesessen haben.

Denn die Worte des Herrn Dr. Feil aus dem Gesundheitsministerium, der uns wie immer sehr kundig und sachlich unterrichtet hat, haben bei mir einen anderen Informationswert hinterlassen als offensichtlich bei Ihnen.

Es gibt gut gestaltete Informationsbroschüren für Gemeinschaftseinrichtungen, in denen Krätze tatsächlich vorkommen kann, weil enger körperlicher Kontakt zwischen Kindern in Kindergärten und in ähnlichen Einrichtungen besteht. Diese Informationsbroschüren liegen in vielen Sprachen dieser Erde vor. Das ist auch der Grund - so hat es Herr Dr. Feil berichtet -, weshalb das Niedersächsische Gesundheitsministerium nicht angefangen hat, selber neue Flyer zu gestalten, weil es schon gute gibt, die auch von jedem abrufbar sind.

Die Gesundheitsämter sowohl auf kommunaler Ebene wie auf Landesebene stehen für alle Gemeinschaftseinrichtungen und andere - Ärztinnen und Ärzte, Bürgerinnen und Bürger - zur Verfügung, um ihr Wissen über diese Erkrankung weiterzugeben. Das funktioniert auch. Sie werden nachgefragt.

Über die lokale Meldepflicht ist es dann, wenn ein solcher Krankheitsausbruch in Gemeinschaftseinrichtungen da ist, möglich, ihn über ein gutes Gesundheitsmanagement wieder einzudämmen.

Das sind alles laufende Verfahren, die seit Jahren gut angewendet und von der Bevölkerung und den Profis gut angenommen werden.

Die Fachleute sehen es als nicht zielführend an, für die Krätze eine bundesweite Meldepflicht einzuführen. Denn wenn sie ausbricht, ist es ein lokales Phänomen, das in den Einrichtungen auch gut beherrscht werden kann.

Man muss dann auch nicht Steuergelder für Dinge ausgeben, die man anderweitig verwenden kann.

Insofern bleibt es bei unserer Einschätzung, dass wir Ihre Vorschläge für überflüssig halten und gutes Vertrauen in unsere Ärztinnen und Ärzte, in die Gesundheitsämter und in die Betreiber von Gemeinschaftseinrichtungen haben, dass sie mit einem Ausbruch von Krätze gut umgehen, um die Betroffenen zügig davon zu befreien.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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